Für die Freie Hansestadt Bremen entwickelte team neusta eine digitale, bundeseinheitlich einsetzbare Lösung für das Pflegekinderwesen. Die Konzeption und Umsetzung des Teilprojektes „Pflegekindervermittlung und Pflegekindergeld“ erfolgte im Rahmen des Online-Zugangsgesetzes (OZG).
Die Freie Hansestadt Bremen hat in den vergangenen Jahren eine führende Rolle im Bereich e-Government übernommen. Das Thema „Modernisierung der Verwaltung“ im Rahmen „Familie und Kind“ setzt die Bremer Behörde – Senator für Finanzen federführend um.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Referenzimplementierung eines Online-Dienstes für die OZG-Leistung „Pflegekindervermittlung und Pflegekindergeld“ im Themenfeld „Familie und Kind“. Umgesetzt werden soll dabei die für das OZG-Programm relevanten Leistungen wie z.B. die Eignungsprüfung für interessierte Pflegeeltern oder die einmalige Leistung bei Aufnahme eines Pflegekindes. Über das Portal werden insgesamt sieben Antragsstrecken digitalisiert, so dass der Gang zur Behörde zukünftig nur noch in wenig zwingenden Fällen erfolgen muss.
Das Projekt hat zum Ziel, den Online-Dienst in drei Phasen zu konzipieren, zu entwickeln und in teilnehmende, nachnutzende Bundesländer auszurollen. Angestrebt wurde zunächst der Launch eines Minimum Viable Products (MVP), d.h. ein möglichst rasches Bereitstellen von Ergebnissen des Projektes und Ermöglichung, den Antrag im Live-Betrieb zu testen.
Anschließend wurde das Minimal Marketable Product (MMP) und final das Full Service Product (FSP) umgesetzt.
Parallel zur Entwicklung des FSP wurde mit dem MMP der Roll-Out in andere Bundesländer begonnen.
In der Konzeptionsphase hat das Projektteam von team neusta (Projektleiter, Anforderungsmanager und Software-Architekten) sowie weiteren Expert:innen einer externen Partnerfirma die Anforderungen an den Online-Dienst aufgenommen und priorisiert. Die Anforderungen berücksichtigen die Vorgaben und Meilensteine des Onlinezugangsgesetzes sowie des OZG-Programms Föderal. Außerdem umfassen sie wichtige Aspekte der Nutzerfreundlichkeit und Fachlichkeit, die mit Bürger:innen und Verwaltungsmitarbeiter:innen erhoben wurden.
An der anschließenden Umsetzung sind vier Firmen mit mehr als 30 Teammitgliedern beteiligt. team neusta stellt dabei den Projektleiter, den Scrum Master und das Entwicklungsteam. Eine große Herausforderung besteht in der Koordination und Kommunikation aller Beteiligten innerhalb eines sehr engen Zeitfensters.
Das Land Bremen ist mit der termingerechten Übergabe des Onlinedienstes sehr zufrieden. Mit der Übergabe ist die Voraussetzung des Roll-Outs in anderen Bundesländer geschaffen.
Das MVP des Online-Dienstes Pflegekinder-wesen wurde im Dezember 2022 veröffentlicht und zuletzt der FSP im September 2023. Der Service wird seitdem nahtlos weiterentwickelt. Nach und nach werden weitere Verfahrensbeteiligte angebunden und erweiterte Funktionen freigeschaltet. So werden Antragsunterlagen und Nachweise zukünftig von Eltern, die ein Pflegekind aufnehmen wollen, digital zwischen den Behörden ausgetauscht. In diesem mehrmonatigen Bewerbungs- und Vermittlungsprozess, in dem sie mehrfach zu Behörden Kontakt haben, müssen die Behörden dementsprechend nicht mehr persönlich aufgesucht werden, um z.B. einen Nachweis abzugeben.
Ziel ist es die Plattform zeitnah in weitere Bundesländer auszurollen.
Das Portal ist erreichbar unter Serviceportal Pflegekinderwesen.
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